Enkel*innentauglich versus senior*innenschonend?

Es scheint einen Unterschied zu machen, welcher Alterskohorte mensch angehört: Großmütter und Großväter als Risikogruppe in Zeiten einer Pandemie/Gesundheitskrise gelten als offensiv und mit Nachdruck zu schützen. Kinder und Jugendliche mit ihren (wissenschaftlich untermauert: realen) Zukunftssorgen angesichts einer zwangsläufig globalen Klimakrise wurden monatelang entweder als blauäugig belächelt oder als blaumachend beschimpft.

Das Kranzvirus und das Klima bekamen jeweils ein Kabinett. Im ersten wird gerade politisch, finanziell und solidarisch fast alles mobilisiert. Im letzteren reichte es nur für kompromissbedingte Bruchstücke dessen, was mindestens notwendig gewesen wäre.

Ist dieser Vergleich wirklich so abstrus oder gar: moralisch unzulässig? Weil das eine ganz unmittelbar drängt, Menschen in Särgen aus Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen getragen werden? Und das andere… irgendwie auch, aber eben nicht jetzt, nicht hier, nicht in diesem Frühjahr?

Vielleicht steht die Enkel*innentauglichkeit unseres Lebensstils einfach weniger hoch im Kurs als eine akute Senior*innenschonung im Angesicht einer zweifellos hoch ansteckenden und potentiell tödlich verlaufenden Viruserkrankung. Vielleicht ist die Gesundheit auch aus irgend einem Grund besser zu konservieren als ein intaktes Ökosystem. Oder zumindest lassen sich für den Erhalt von Gesundheit offenbar schneller und einleuchtender drastische Maßnahmen rechtfertigen und durchsetzen als für den Erhalt der Lebensgrundlage – für diese und die nächsten Generationen.

Die Großelterngeneration und jene der Enkel*innen geht gerade gesundheitsbewusst auf Abstand zu einander. Spätenstens wenn das Kranzvirus wieder mehr Nähe und sozialen Austausch zulässt, sollten beide dringend zusammenkommen und sich darüber verständigen, wie beide zu ihrem Recht auf Zukunft kommen können.

Wie wir es wagen können

Videomitschnitt von The Guardian vom 23.09.2019

How dare you!

Greta Thunberg,
auf dem UN Climate Action Summit vom 23.09.2019 in Washington

Märchen vom ewigen Wachstum und Geld… wie wir es wagen könnten, damit auf das Leid und den Tod von Menschen, auf den Kollaps von Ökosystemen und das beginnende massenhafte Artensterben zu reagieren, wurden wir am 23.09.2019 von der 16 Jahre alten Trägerin des Alternativen Nobelpreises gefragt.

Statt des aufbrandenden Applauses wäre Demut angebracht gewesen. Stille. Schweigen. Dieser junge Mensch bringt auf den Punkt, was die politisch und wirtschaftlich Verantwortungstragenden dem wissenschaftlich nachweisbar menschengemachten Klimawandel entgegensetzen gedenken: mehr oder weniger überzeugende Summen von Geld, während wir damit fortfahren, uns gegenseitig das Märchen vom unendlichen Wirtschaftswachstum (nun in vermeintlich nachhaltig-grünen Variationen) zu erzählen.

Das Wagnis, sich von einer Vertreterin der nachfolgenden Generation auf einem Gipfeltreffen der Vereinten Nationen wütende Vorwürfe machen zu lassen (zerstörte Kindheit und Träume), ist letztlich keines. Es wäre eines, ohne weitere Verzögerung tatsächlich Verantwortung zu übernehmen: persönlich, gesellschaftlich, politisch, wirtschaftlich, ökologisch.

Dare we?

Klimastreik, Flugscham, Bus- & Bahn-Charme, Kompensation, Reduktion, Dekarbonisierung, Kohleausstieg, Upcycling, Aufforstung, Postwachstum, Cradle-to-Cradle, Repair Cafés, Unverpacktes, Genossenschaften, Enkeltauglichkeit…


Internetquellen:

Stern.de: „How dare you?!“ – Dieser Satz von Greta Thunberg wird Geschichte schreiben, Artikel vom 24.09.2019, abgerufen am 26.09.2019

Wallstreet Online: Merkel kündigt weitreichende Investitionen an, Artikel vom 23.09.2019, abgerufen am 26.09.2019

Aktienrebell: Warum das Wirtschaftswachstum unendlich ist, Artikel abgerufen am 26.09.2019

WirtschaftsWoche: Wie sich das Klima retten lässt. Option 3: Grünes Wachstum, Artikel vom 26.11.2012, abgerufen am 26.09.2019

Stundenplan für Freitag: Zukunft (Wahlpflicht)

Partieller Schulabsentismus hat die Klimafrage nach dem gefeierten Klimaschutzübereinkommen von Paris im Jahr 2015 (bzw. dem internationalen Klimavertrag vom 04. November 2016) überhaupt erst wieder ins Bewusstsein geholt. So viel sollten selbst marktautoritäre Klimaschutz-den-Profis-Überantworter und Schulschwänz-Vorwurfsvolltrunkene im August 2019 einräumen können.

Was diese vorrangig jungen Menschen während ihrer zeitlich stark begrenzten Verweigerung einer Teilnahme an einem institutionalisierten Lernsetting im Angesicht eines global gezeigten adulten (mindestens) Desinteresses an der Gewährleistung ihrer Zukunftschancen ein Mal am Ende ihrer Schulwoche praktizieren, ist
letztlich die Einübung demokratischer Kompetenzen: zu diesen gehören

  • Perspektivenübernahme
  • politische Responsibilität
  • sozialwissenschaftliches Analysieren
  • politisch wertendes Urteilen
  • Vermittlung konfligierender Urteile in sozialer Auseinandersetzung,
  • Bereitschaft zur performativen Realisierung der einzelnen Kompetenzen

Welchen größeren Umfang könnte ihre Perspektivenübernahme haben als jene für aktuelle und künftige Betroffene z.B. von Extremwetterereignissen, klimabedingten Fluchtbewegungen, Artensterben?

Diese jungen Menschen könnten der in der Wikipedia für die Responsibilität gefundenen Formulierung als

von vernachlässigten Interessen Betroffene oder sonstwie benachteiligte Menschen[…, die] ihre Not und ihre Forderungen im pluralistischen Konzert der freien Meinungsbildung ausreichend und effektiv zur Geltung bringen[…,]

Wikipedia, Artikel zu: Demokratiekompetenz, letzte Aktualisierung vom 01.04.2018

kaum besser entsprechen.

Ihre sozialwissenschaftliche Analyse wird von Klimaforschenden weltweit anerkannt und unterstützt.

Folgen wir Massing, so ist mit einem politischen Urteil

die wertende Stellungnahme eines Individuums über einen politischen Akteur oder einen politischen Sachverhalt unter Berücksichtigung der Kategorien Effizienz und Legitimität mit der Bereitschaft, sich dafür öffentlich zu rechtfertigen[…,]

Massing, Peter (2003): Kategoriale politische Urteilsbildung

gemeint. Effizienz- wie Legitimitätskriterien (letztere: „Humanverträglichkeit“, „Sozialverträglichkeit“ und „Umweltverträglichkeit“) werden, betrachtete man die Forderungen der FridaysForFuture-Bewegung in Deutschland, ziemlich sicher erfüllt.

Die Konflikthaftigkeit der Urteile, zu denen die jungen Menschen hinsichtlich der bisherigen Entscheidungen aktueller politischer Verantwortungsträger*innen kommen gegenüber jenen, welche eben diese Entscheidungsträger*innen über Form und Inhalt der Intervention der FridaysForFuture-Aktivist*innen formulieren, ist unüberseh- und -hörbar. Gewaltfreie Foren der Austragung dieser Konflikte werden beidseitig angeboten und wahrgenommen.

Und performanter als in den freitäglichen Protestaktionen (zuletzt das fünftägige Forum mit der Klima-Erklärung von Lausanne oder die Demonstration am Stuttgarter Flughafen mit Papierfliegern) könnte die Umsetzung der zuvorgenannten Kompetenzen wohl kaum erfolgen.

Wie schwach das Schulpflicht-Argument aus den Mündern von deutschen Politiker*innen ist, die diese Schulen nicht einmal vernünftig ausstatten (und nein: nicht „digitalisieren – “funktionsfähig halten” wäre ein guter Anfang) und ausreichend Lehrkräfte aufbringen wollen, sollte zumindest allen Bürger*innen einleuchten, die entweder Kinder und Jugendliche an deutschen Schulen sind, sie dorthin schicken oder sie dort unterrichten.

An jedem Freitag, den schulpflichtige junge Menschen mit Protest gegen klimapolitische Verantwortungslosigkeit auf der Straße verbringen (und damit letztlich ihre übergeordneten Zukunftschancen erhalten wollen, ohne damit ihre Bildungsabschlüsse tatsächlich ernsthaft zu gefährden), wächst die Hoffnung auf eine – wenn noch nicht enkeltaugliche – dann doch zumindest enkelgetriebene Welt!


Literaturquellen:

Massing, Peter (2003): Kategoriale politische Urteilsbildung, in: Hans-Werner Kuhn: Urteilsbildung im Politikunterricht, Schwalbach/ts., S. 95f.

Internetquellen:

SWR aktuell: Fridays-for-Future-Aktivisten verabschieden Klima-Erklärung, abgerufen am 09.08.2019

FridaysForFuture: Unsere Forderungen an die Politik, abgerufen am 09.08.2019

Stuttgarter Zeitung: Klimaaktivisten demonstrieren am Stuttgarter Flughafen, Artikel vom 26.07.2019, abgerufen am 09.08.2019

Bayrischer Rundfunk: Der internationale Klimavertrag – ohne die USA? Beitrag vom 26.11.2018, abgerufen am 09.08.2019

Stiftisches Humanistisches Gymnasium Mönchengladbach (o.A.): Politische Urteilsbildung

Kapitalismuskritik zwischen Anführungsstrichen: unsere „Externalisierungs-gesellschaft“

Wie verhält es sich nun mit spät-kapitalistischen Gesellschaften im 21. Jahrhundert? Welches Verhältnis sie zu sich und den sie umgebenden anderen haben, verdichtet Stephan Lessenich im Begriff der

Externalisierungsgesellschaft.

In dieser würden nach Innen eingespielte „wohlstandsautoritäre“ (damit ausdrücklich vermeidend: „neoliberale“) Diskursteilnehmende und -prägende aus Wirtschaft und Politik in scheinbarer Selbstkritik beklagen, dass

wir über unsere Verhältnisse

gelebt hätten. Ihre daran anschließende Forderung nach dem (aufgrund seiner inflationären Verwendung: sicher schon ganz ausgeleierten) „enger zu schnallenden Gürtel“, um auch zukünftig dicke Bäuche in Aussicht stellen zu können, offenbart jedoch, wer hier über wen spricht:
in jeder Hinsicht Privilegierte (darunter: Macht, Status, Geld) verlangten von einem nicht genauer eingegrenzten „gesellschaftlichen Publikum“ materiellen Verzicht bzw. allgemeine „Anspruchssenkung“. Letztlich zielen sie damit auf Löhne und Sozialleistungen – nicht auf Profite, Renditen, Dividenden, Boni etc.. Und natürlich wird dies nur als Auftakt für einen neuen Wachstumsschub mit Wohlstandsgewinnen präsentiert, die am Ende dann ja auch „an alle“ verteilt werden könnten.

So berechnend falsch diese Bauch-Gürtel-Wachstums-Wohlstands-Metapher für die ansgesprochene Gesellschaft schon ist: sie fuße, so Lessenich, schon auf einer bewusst irreführenden Beschreibung der Verhältnisse. Denn es seien gar nicht „unsere Verhältnisse“, über die wir vermeintlich leben – sondern diejenigen „anderer“: mit seinem

Wir leben über den Verhältnissen anderer

legt er den Weltmaßstab an, der auf eine Polarität der Ungleichheit zwischen unserem globalen „Norden“ und dem „Süden“ der anderen hinausläuft. Die

soziale Realität der Externalisierungsgesellschaft

definiere sich demnach über

ihr Verhältnis zu anderen.

Es ist ein Ungleichheitsverhältnis, aus dem die Kontinuität ihrer privilegierten Position erwächst. Es gehe den Angehörigen der Externalisierungsgesellschaft faktisch deshalb so

gut, weil andere den Gürtel enger schnallen.

Und dieser Gürtel ist weit umfassender: Umwelt, Ressourcen, Gemeinschaft dieser „anderen“ werden mit ihrer geballten Zug- und Arbeitskraft zugeschnürt. Sie beweisen dabei eben jene Ausdauer und Langatmigkeit, welche die herrschende Meinung in der Externalisierungsgesellschaft unablässig von ihren Mitgliedern fordert.

Die der externalisierenden Gesellschaft eigene Erzählung klingt selbstredend anders:

da kommt dann der Strom aus der Steckdose, der Lohn aus den Tarifverhandlungen und die jährliche Wachstumsrate aus unternehmerischer Innovationstätigkeit.

In dieser Selbstdarstellung und dem dahinterliegenden Selbstverständnis komme die Externalisierungslogik schlicht nicht vor. Das führt Lessenich nicht auf ein schleierhaftes Nicht-wissen-Können, sondern auf ein

verallgemeinert[…es] Nicht-wissen-Wollen[…]

in Form von „individuellem und kollektivem Vergessen“ zurück, welches sich auf die Vergangenheit („wie es kam, dass wir so gut leben“) und auf die Gegenwart („wie es kommt, dass es so bleibt“) beziehe. Lessenich geht dabei soweit, einen

spezifischen Habitus

in dieser Gesellschaftsform anzusiedeln,

der das externalisierende Handeln individuell wie kollektiv als angezeigt, selbstverständlich und legitim erscheinen

ließe. Weiter spricht er von „psychischen Praktiken“, derer sich die Externalisierungsgesellschaft bediene und in der sich ihrer bedient werde: von Abwälzung und Auslagerung über Abspaltung und Verdrängung bis hin zu Umlenkung und Entlastung reichten diese.

Der Psychologie entlehnt, beschreibt Lessenich die Externalisierung als Problemverarbeitung in diesem speziellen

gesellschaftlichen Seelenhaushalt.

Dieser Umgang mit Problemen ist psychologisch wie physisch enkeluntauglich, global unsolidarisch und schon mittelfrisitig dysfunktional. Wer in einer Externalisierungsgesellschaft lebt, sollte daher an ihrer sozial-ökologischen Transformation interessiert sein – nur so werden die Menschen einer solchen Gesellschaft eine lebenswerte Zukunft haben.


Literatur- und Internetquelle:

Lessenich, Stephan (2016): »Weil wir es uns leisten können«. In: Blätter für deutsche und internationale Politik, 11/2016, S. 91-102

Aus einer „rebellischen Abhängigkeit“ in „eine andere Welt“

Wanda Tommasi (1999) wird von Franziska Schutzbach in den Blättern für deutsche und internationale Politik (3’17) „Wider die bequeme Weltuntergangslust“ mit der Wortgruppe der

rebellische[n] Abhängigkeit

in Stellung gebracht. Damit gemeint soll sein: die permanente, zwanghafte Bezugnahme der Rebellierenden auf das, was von ihnen abgelehnt wird.

Schutzbach findet in der Schlussfolgerung daraus alltagstauglichere Formulierungen:

Selbst wenn vieles schlecht läuft und es Zwänge gibt, wo ist der Punkt, an dem ich bereits hier und jetzt Freiheit umsetzen kann?

Ihre Frage geht über in die Betrachtung einer quasi selbstreferentiellen Herrschaftskritik, zu deren Ende sie beitragen möchte:

Mit der Kritik an der Herrschaft ist zwar die Bedeutung und die Wucht von Herrschaft benannt, aber es bleibt unsichtbar, was sonst noch geschieht.

Damit würde in ihren Augen die Reproduktion einer (falschen) Vorstellung einhergehen,

es gebe kein Anderswo der Geschichte, kein Anderswo des Politischen, kein Anderswo der Existenz.

Mit der bloßen Ablehnung des Falschen folge man also (ungewollt) der Logik des Abgelehnten, man begebe sich in die zitierte Abhängigkeit:

Man richtet sich im Feld des Kritisierten ein und akzeptiert, selbst wenn man es bekämpft, die Dimension, die Richtung und den Raum des Kritisierten.

Mitnichten soll damit der Kritik an (kapitalistischer, autoritärer, patriarchaler) Herrschaft das Wort entzogen werden – vielmehr müsste sie sich ihrer Dependenz bewusst werden und Folgen zeitigen, die in gewisser Weise bereits eingetreten wären.
Ergänzt um Hegel’sche philosophische Herr-Knecht-Überlegungen aus dem Fundus von Simone Weil (1991), erklärt es Schutzbach zur

wichtigste[n] Arbeit der Unterworfenen, ihre Zustimmung zur Unterwerfung innerlich aufzukündigen,

da nur so die äußeren Zwänge solche bleiben und nicht ins Innere vordringen könnten. Die innere Aufkündigung müsse der „Knecht“ – laut Tommasi – gegenüber dem „Herrn“ durch Betonung der eigenen Unterschiedlichkeit im Vergleich mit diesem herausstellen. Und damit nicht genug: darüber hinaus solle er

versuche[n], diese Unterschiedlichkeit in gesellschaftlichen Umlauf zu bringen.

Der „Knecht“ hätte also im Aufkündigungsprozess nicht nur die Differenz zwischen sich und dem „Herrn“ für sich selbst zu erkennen und zu verinnerlichen, sondern müsste zusätzlich damit an die Öffentlichkeit gehen, eine (vermutlich möglichst große) Öffentlichkeit herstellen. Dem philosophischen Knecht – und mehr noch seinen realen Entsprechungen – wird hier viel abverlangt. Für Schutzbach – darin erkennbar von Tommasi überzeugt worden – steht fest,

dass wir einer anderen Welt nur näherkommen, wenn wir deutlich machen, dass diese ein Stück weit schon da ist.

Wenn also (in einem den Autor erfassenden Anflug von ver-Hegel-ter Personifizierung) der stellvertretende geknechtet Igel den symbolischen herrischen Hasen wissen ließe, dass er „schon da“ sei, könnte das nicht nur den/die Hasen an den Rand der Erschöpfung bringen, sondern auch den Igel und sein Umfeld darin bestätigen:

Es ist gut zu spüren, dass ich es anders mache.

Wenn das „Notwendige zu tun“ nicht zu „der Logik unserer Welt“ passe, wie Schutzbach abschließend behauptet – dann meint sie wohl

  1. damit nicht die Logik dieser anderen, schon vorhandenen Welt;
  2. dass Notwendigkeiten wie solidarisches Handeln, wenn ein anderer Mensch Hilfe benötigt, uns allen schon jetzt möglich sind (beispielhaft wird hier eine Frau in der Schweiz angeführt, die einer anderen Frau unter anderem bei Behördengängen hilft – beide haben Migrationsgeschichten);
  3. dass wir uns so aus der „rebellischen Abhängigkeit“ befreien können, weil an die Stelle blindwütiger Herrschaftskritik eine klare Distinktion gegenüber dieser nicht alternativlosen Herrschaft in konkretes Handeln mündet.

Beginnen wir derweil vorn: bei der inneren Aufkündigung der Unterwerfung in einer Welt, der eine andere bereits sicht- und spürbar auf dem Fuße folgt.


Schutzbach, Franziska (2017): Wider die bequeme Weltuntergangslust, In: Blätter für deutsche und internationale Politik, Heft 3/2017, S. 89-94

Tommasi, Wanda (1999): Die Arbeit des Knechts, in: Diotima: Jenseits der Gleichheit. Die weiblichen Wurzeln der Autorität, Sulzbach/Taunus: Ulrike Helmer Verlag, S. 87-119

Weil, Simone (1991): Cahiers, Band I, München, S. 74-78 sowie S. 105

Kapitalismuskritik zwischen Anführungsstrichen: „desillusionierte Linke“

Die Einsicht des Micha Brumlik in seinem Artikel in den Blättern für deutsche und internationale Politik (1’17), die ihm selbst

unabweisbar

erscheint, klingt schon ein wenig nach dem Fukuyama’schen „Ende der Geschichte“, wenn sie den

auf einer kapitalistischen Wirtschaft beruhende[n] (europäische[n]) demokratische[n] Sozialstaat

für „das Beste“ hält,

was die von Marx über Lenin bis Lukács zum revolutionären Subjekt erhobene Arbeitschaft welthistorisch erreichen konnte und vielleicht überhaupt erreichen kann.

Wie gut, dass Brumlik gleich noch

die Antwort einer aufgeklärten, liberalen, aber eben auch desillusionierten Linken

mitliefert, die sie neben ihrem „Kompass“ mit den Himmelsrichtungen entlang des

Prinzip[s] der Würde des Menschen in politischer Freiheit, sozialer Gerechtigkeit und versöhnter Verschiedenheit

parat haben sollte und die

nur darin bestehen[… kann], die Kritik am Kapitalismus aufrechtzuerhalten,

wobei er diese bereichert wissen möchte um eine weitere seiner Einsichten, die er widerum von Ulrike Hermann (2017) bezieht, wonach

kein Kapitalismus auch keine Antwort

wäre. Diese bezieht er offenbar aus dem Titel ihres Buches, den Brumlik hier (leicht abgewandelt) zitiert.

Man könnte Brumlik – provokant – zusammenfassen mit den Worten: Zenit erreicht. Mehr ist nicht zu holen. Proletarier aller Länder: findet euch ab!
Oder man betrachtet es als Beschreibung dessen, was gegen den Kapitalismus in dessen Herrschaftsbereich erkämpft wurde und nun gesichert werden soll.

Letzteres kommt jedoch an einer von Brumlik ungenannt gebliebenen Einsicht nicht vorbei: einem Wirtschaftssystem, welches von seinen Apologet_innen mit dem vermeintlichen Heilsversprechen unendlichen Wachstums auf einem Planeten mit begrenzten Ressourcen versehen wird und gleichzeitig global so wirkmächtig ist, muss nicht nur Kritik entgegengebracht werden – es muss nach (über-)lebensnotwendigen sozial-ökologischen Mindeststandards transformiert werden.

Welche Form es dann konkret annimmt und wie wir es dann nennen wollen – das ist Zukunftsmusik, deren Töne wir vielleicht heute schon zu komponieren begonnen haben werden.


Brumlik, Micha (2017): Vom Proletariat zum Pöbel: Das neue reaktionäre Subjekt, In: Blätter für deutsche und internationale Politik, Heft 1/2017, S. 62

Hermann, Ulrike (2017): Aus der Krise nichts gelernt. Die Mythen der Mainstream-Ökonomie, In: Blätter für deutsche und internationale Politik, Heft 1/2017, S. 71-82

Hermann, Ulrike (2016): Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung. Die Krise der heutigen Ökonomie oder Was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können, Frankfurt am Main: Westend Verlag

Postwachstum zwischen Anführungsstrichen: vom „utopischen Überschuss“

Auf die in der taz.am wochenende vom 14./15.11.2015 aufgeworfenen Frage antwortend, wie eingefahrene Routinen zu ändern wären, kommt Stephan Rammler, Professor für Transportation Design & Social Sciences, auf

eine unheimliche Macht

zu sprechen, die dann spürbar werde, wenn wir mit Experimenten im Alltag beginnen und Geschichten entwickeln. Für Professor Rammler steht fest:

Es gibt einen utopischen Überschuss im Denken eines jeden Menschen.

Das taz-Interview beschränkt sich zwar auf die in Teilen elektrifizierte, luftumschiffende, schienengestützte, fahrrad-elnde Zukunft der Mobilität – der von Rammler verzeichnete universal-menschliche Utopieüberschuss wird sich jedoch idealerweise nicht darauf beschränken lassen.

Auch Oskar Negt kommt in seiner Analyse in den Blättern für deutsche und internationale Politik 12/2016 an diesem „überschüssigen Denken“, welches sich in den Utopien aller großen Emanzipationsbewegungen manifestiere, nicht vorbei. Er spricht davon, dass

es […] gesellschaftliche Umbruchssituationen[… gibt], in denen die Phantasieproduktionen, wie die Welt aussehen sollte und was dafür in der Gegenwart zu tun ist, einen überschäumenden Reichtum erzeugt.

Während dies in der Renaissance und selbst in Preußen in den Reformgesetzgebungen, die das Heer ebenso umfassten wie die Bildung, noch kraftvoll zum Ausdruck gekommen wäre, sei in unserer Gegenwart – in Anlehnung an Ernst Bloch – eine

chronische[…] Unterernährung der Phantasie

zu diagnostizieren. In Negts Utopiebegriff, in dem die

Erkenntnis einer als unerträglich empfundenen Situation

auf den

bewussten Willen, die Verhältnisse zum Besseren zu verändern,

trifft, verbirgt sich dessen Potenzial zur Selbstauflösung: erst in Form einer Erweiterung des

selbstbewussten Denkhorizonts des Subjekts

und dann in den Marx’schen Appell an die Verantwortung der Intellektuellen,

nicht nur die Welt zu interpretieren, sondern die Welt auch zu verändern.

Während Rammler diesen Utopie-Überschuss ganz universalistisch im Denken „jedes Menschen“ verortet, betont Negt, dass

die Mächtigen dieser Welt […] keine Utopien[… brauchen], sie erfahren sie in ihrer Lebensausstattung unmittelbar.

Bei Rammler selbst scheint das überschüssige utopische Denken (noch) nicht über Kompromisse hinauszureichen, denn er sehe

gerade keinen Weg, den Kapitalismus abzuschaffen.

Auf die von Naomi Klein in ein Buch gegossene, notwendige Vorbedingung (den Systemwechsel) für die ökologische Transformation angesprochen, betont Rammler den Erhalt von Handlungsfähigkeit und unmittelbaren Alternativen.

In seinem Buch Schubumkehr. Die Zukunft der Mobilität aus dem Jahr 2014 akzeptiere er daher auch

den Rahmen einer kapitalistischen Moderne

und der Weg, den er derzeit sehen würde, führe über die Kommunen – während er den

großen Plan

von „der Politik“ zu einem neuen Rahmen gezimmert sehen möchte. Und da ist er nun wieder ganz bei Negt und seinem „rot-rot-grünen Trialog“, in dem er

das Anfangskapitel einer neuen „großen Erzählung“

verfasst sehen möchte. Schon eine Art Utopiedelegation, auf die sich nicht jeder zu überschäumender Phantasie befähigte Mensch verlassen dürfte.


Literaturverweis:

Negt, Oskar (2016): Rot-Rot-Grün im Trialog: Schaffen wir linke Mehrheiten!, In: Blätter für deutsche und internationale Politik, Heft 12/2016, S. 83ff.

Rammler, Stephan/Arzt, Ingo & Strothmann, Luise (Interview) (2015): »Wir haben jetzt einen Fukushima-Moment«, In: taz.am wochenende, 14./15.11.2015, S. 17

Klein, Naomi (2015): Die Entscheidung. Kapitalismus vs. Klima, Lizenzausgabe, Frankfurt am Main: Büchergilde Gutenberg
[ISBN 978-3-7632-5873-4]

Rammler, Stephan (2014): Schubumkehr. Die Zukunft der Mobilität, Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch
[ISBN 978-3-596-03079-8]

Die Neue Arbeit zwischen Anführungsstrichen: die „Lohnarbeitspathologie“

Nicht weniger als das in dieser Form kaum mehr als zwei Jahrhunderte alte Lohnarbeitssystem, welches sich möglicherweise

bei genauerer Betrachtung als ein Instrument zur politischen und sozialen Machtausübung

erweisen könnte, wird von Frithjof Bergmann in seinem Werk Neue Arbeit, Neue Kultur aus dem Jahr 2004 repetitiv (soll heißen: er neigt zu Wiederholungen von bereits Geschriebenem) seziert und speziell sortiert auf eben jene Deponie der Ökonomie überführt, die es so lange genährt habe.
Dabei stößt er – wie sie sich seiner Meinung nach auch jedem

sozialwissenschaftlich geschulte[…] Arzt

darstellen müsste – auf

eine erschreckend umfangreiche Liste verschiedener Symptome und Krankheiten

dieses (daher: pathologischen) Lohnarbeitssystems – eine Analyse, die auch 12 Jahre später (in einem diskursiven Rahmen, in den wir heute Skizzen von GemeinwohlökonomieDeGrowth und Postwachstum eingespannt haben) nicht an Aktualität und Bedeutung verloren hat:

  1. Armut:

    Es ist in mehrfacher Hinsicht ein Fehler, diese Krankheit einfach mit der Arbeitslosigkeit zu identifizieren. Zum einen gibt es viel Armut außerhalb und jenseits der Arbeitslosigkeit. Es ist schon sprichwörtlich geworden, dass viele Menschen […] zwar einen Job haben, aber trotzdem nicht genug verdienen, um aus dem Sumpf der Armut herauszukommen.

  2. Spaltung:

    Eine Verkettung inzwischen bekannter Faktoren auf der einen Seite vergrößert die Masse derer, die in Armut leben. Aber dieselben Faktoren lassen auf der anderen Seite den Druck anwachsen, den Stress, die ständig zunehmende Beschleunigung.

  3. Unproduktivität:

    Während das Lohnarbeitssystem einerseits Berge von leeren Hülsen [in Form von“Füllwerk“ oder Scheinarbeit] erzeugt, lässt es andererseits große Bereiche notwendiger und wichtiger Arbeit [in der Kranken- und Altenpflege sowie Kindererziehung] ungetan.

  4. Unterforderung:

    Eine enorme Zahl Menschen, wahrlich Millionen und Abermillionen, arbeiten jeden Tag in der unverbrüchlichen Überzeugung, dass die Talente, die sie besitzen – vor allem ihre tief verborgenen und bislang nicht zutage geförderten Fähigkeiten – an ihrem Arbeitsplatz nicht genutzt werden.

  5. Wahnvorstellung:

    Solange man in dem Glauben lebt, dass die Zunahme der Arbeitslosigkeit oder Armut das einzige Alarmsignal ist, kann man an der Wahnvorstellung festhalten, dass noch mehr Druck, noch mehr Wachstum das Problem irgendwie lösen wird.

Wir waren in dieser Systematik nie wirklich Arbeitnehmer_innen (wer nimmt eigentlich und wer gibt in dieser Geschäftsbeziehung?) – sondern vielmehr Arbeitsplatzhalter_innen, die berufsalltäglich auf ihre Plätze verwiesen werden. Zumindest solange diese noch für uns vorgesehen sind.

Und immer, wenn sie [die von uns auf immer höhere Podeste namens Reichtum, Macht und Status gehobenen Wirtschaftsbosse] uns mit einem Mangel an Arbeitsplätzen drohten, haben wir unsere Umwelt bereitwillig aufs Neue geplündert und ausgebeutet, und mit ihr auch das gesamte Spektrum unserer kulturellen Traditionen und Institutionen sowie, und das keineswegs zuletzt, den Ethos und Stil unseres persönlichen Lebens.

Aber woran halten wir da eigentlich fest, bis die eine Hälfte der sog. Erwerbstätigen schlimmstenfalls ausbrennt, abraucht?
An sinnstiftender Arbeitsamkeit – oder doch hauptsächlich an Pflichterfüllung im Sinne der Kontostandhaftigkeit mit Blick auf das (mittlerweile digitalisierte) Dauerauftragsbuch des folgenden Monatsersten?
Und was ist mit jenen, die in der wachstumswahnsinnigen Arbeitsplatzlotterie das leidliche „Erwerbslos“ gezogen haben? Sind sie pflichtvergessen, unflexibel und „verdienen“ es nicht besser – oder verkörpern sie nicht doch systematischen Ausschuss, (wortwörtlich: in Kauf genommene) „Externalisierungen“ eines – selbst an seinen eigenen Maßstäben gemessen – ineffizienten Wirtschaftsmodells, dessen Verwertung an (dazu degradierten) „Humanressourcen“ uns alle mittelfristig immer weiter entwertet.

Diese Tatsachen [von Arbeit als einer den Menschen oft verkrüppelnde Krankheit] werden meist verschwiegen, weil man uns beigebracht hat, dass Arbeit immer ehrenwert ist, dass Faulheit eine Sünde ist und dass Menschen, die sich weigern zu arbeiten, verachtenswert sind. Und das, weil selbst die einfachste und niedrigste Arbeit auf magische Weise gut und ehrenwert wird, wenn man sie nur mit genügend Disziplin und Sorgfalt ausübt. Was für eine unglaubliche, zauberhafte Verwandlung!

Es müssen schlichtweg Alternativen zu solcher, von immer schwerer zu leugnenden pathologischen Zügen durchzogenen Lohnarbeit denkbar sein – und Bergmann hat sein philosophisches und praktisches Werk diesen Alternativen gewidmet. Sehen wir sie uns in kommenden Einträgen näher an!

Narrative der (Gemeinwohl-)Tat: Ein Anfang

Es war einmal… blickt auf eine Vergangenheit.

Es ist nun so… meint die Gegenwart zu erfassen.

Es wird gewesen sein… sieht in die (vorweggenommene) vollendete Zukunft.

Geschichtenerzählen ist ein nicht wegzudenkender Teil menschlicher Kultur, dessen kreative (im Sinne von „erschaffende“) und motivierende Kraft die rein konservierend-bewahrende Weitergabe von Wissen übersteigt. Wir alle sind Geschichtenerzähler_innen an jedem einzelnen Tag: über uns; über Menschen, die wir (glauben zu) kennen und über Menschen, die wir (noch) nicht kennen; über das, was wir sehen, riechen, schmecken, fühlen, erleben; über die (uns zugänglichen Ausschnitte einer) Welt, in der wir leben. Jede dieser Geschichten sagt mehr über uns selbst aus, als über das, worüber sie vermeintlich etwas erzählen sollte.

Die Kulturtechnik Storytelling sollte damit Genüge getan worden sein. Der Gedanke hinter Narrativen der (Gemeinwohl-)Tat greift auf, was FUTURZWEI. Stiftung Zukunftsfähigkeit als „Geschichten des Gelingens“ in ihrem umfangreichen Zukunftsarchiv bündelt. Und „aufgreifen“ ist hier nicht mit „to show some Copy&Paste-Love“ – was dem schlichten Kopieren der dortigen zweifellos gut geschriebenen Texte entspräche – zu verwechseln.
Wenn das Weitererzählen von Seiten der Stiftung mit dem fortgeschrittenen Deutschunterrichtsbezug im Namen, in dessen Vorstand ein gewisser Prof. Dr. Welzer sitzt (geübten Leser_innen dieses Blogs vielleicht nicht ganz unbekannt – sein aktuelles Buch: Die smarte Diktatur), ausdrücklich erwünscht ist… dann könnt ihr damit rechnen, dass sich einige davon – selbstredend in eigener gemeinwohltuender Erzählform – hier finden werden.

Andere Narrative der (Gemeinwohl-)Tat werden wir der zukunftsbefähigenden Stiftung vielleicht sogar voraushaben (oder hat jemand von euch dort z.B. schon Fairmondo entdeckt?) – ganz zukunftsweisend wäre das dann.
Lasst uns doch einfach gemeinsam diese Geschichten gelingender Gemeinwohltaten erzählerisch zusammentragen – seid eingeladen, jene gemeinwohltuenden Narrative zu finden, die wir uns gegenseitig erzählt haben werden…

Fairmondo stimmt eine zaghafte Internationale an

Wenn wir die reine Zahl der Crowdfunding-Kampagnen betrachten, mit denen Fairmondo seit 2012/2013 Geld eingesammelt hat, könnten wir uns die berechtigte Frage stellen: „Wann wird es denn endlich einmal gut sein?

Statement_Filiz

Und auf den Wortlaut geschaut, ist dies genau die richtige Frage, denn:
wann ist die Sache mit dem faireren, transparenten, genossenschaftlich organisierten Onlinehandel „auf einem guten Weg“? Wann ist es gut, woran all diese (ehrenamtlich) Engagierten im Team und eine Gemeinschaft von mehr als 2.000 Genossenschaftsmitgliedern seit Jahren (größtenteils unbezahlt) durchaus ermüdlich werkeln?

Die aktuelle Kampagne, die mit dem Stichwort der Internationalisierung steht, lässt erahnen, dass noch längst nicht alles gut ist (was ist das in diesem Zusammenhang überhaupt: Die Alternative zu den um sich greifenden Marktriesen geschaffen zu haben? Möglichst viele Genossenschaftsmitglieder zu gewinnen? Ausreichend hohe Umsätze und Provisionen für ein regelmäßiges, auskömmliches Einkommen für das Team zu generieren?) – aber: wird es denn besser?

Teamfoto_Fairmondo

Fünfstellige Besucher_innenzahlen und Händler_innenumsätze, dreistellige Marktplatzprovisionen, ein Abo-Programm mit geringen Margen… auch die reinen Geschäftszahlen für das laufenden Jahr 2016 sind jetzt noch kein Anlass, den faireren Online-Marktplatz in Nutzer_innenhand zum Selbstläufer zu erklären und die Hände beruhigt von der Tastatur in den Schoß sinken zu lassen.

Statement_Christoph Das Interesse aus dem Vereinigten Königreich (wäre das nicht ein wirtschaftlicher „Brexit“ der erwünschten Art?) und den Vereinigten Staaten (aus California käme dann auch einmal etwas, das nicht den Anspruch hat, die Welt durch Datensammlung und Monopolbildung zu verändern…) daran, unter dem Banner Fairmondo eine quasi grenzüberschreitende Fairhandelszone zu bilden, beflügelt nun jedenfalls noch einmal das Team.

Wenn die Genossenschaftsmitglieder dann ebenfalls die Flügel schlagen und noch einige Menschen mehr ihre Begeisterung für einen Online-Marktplatz entdecken, in dem sie nicht nur Nutzer_in sind, sondern auch Teilhaber_in und Teil einer internationaler werdenden Gemeinschaft, und sich und sich dann auch noch be(-an-)teiligen… dann ist es (vielleicht schon sehr bald) endlich einmal gut damit! Das wär’s – ihr macht es möglich!